Pfarrkirche
Die erste Kapelle wurde 1472 erbaut, bis dorthin musste die Bevölkerung nach Reuthe in die Kirche. Im Jahre 1581 sollte dann eine eigene Kaplanei errichtet werden, zu diesem Zeitpunkt war die Kapelle bereits geweiht und mit dem Nötigsten ausgestattet. Dabei dürfte sie, falls nicht schon von Anfang an größer erbaut, im Laufe der Zeit erweitert worden sein. Um die Hälfte des 17. Jh. muss sie jedenfalls relativ geräumig gewesen sein, denn sonst hätte man sich wohl kaum auf die Regelung der abwechselnden Gottesdiensthaltung einigen können. In diese Zeit fällt auch die Stiftung des Freskibildes durch Landammann Johann Waldner. Dieser litt im Alter an der Fallsucht, weshalb er vielleicht das Freskobild mit der Darstellung des Hl. Valentin, dem Patron gegen die "fallende Sucht", stiftete.
1776/77 erfolgte eine Renovierung des Choraltars; bei dieser Gelegenheit wurde auch eine Kirchenuhr und ein Beichtstuhl angeschafft und der Tabernakel neu gefasst. 1782 wurden drei Altäre geweiht: Der Hochaltar zu Ehren des Hl. Valentin, der eine Seitenaltar zu Ehren der Hl. Monika, der andere zu Ehren der Rosenkranzkönigin. 1788 fand wiederum eine bauliche Neuerung statt, "Zeuge" hiefür ist die über der Seitentür angebrachte, in Stein gehauene Jahreszahl, die heute noch zu sehen ist.
1854 wurden von dem Bizauer Schreiner und Bildhauer Anton Rüscher die Seitenaltäre neu erstellt. Diese erhielten die Widmung zu Ehren der Rosenkranz-Königin bzw. auf der Epistelseite zu Ehren unserer Lieben Frau vom Troste.
Der Kirchturm hatte bis 1895 ein Satteldach und beherbergte im untersten Geschoß die Sakristei. Diese wurde dann in einen an der Ostseite der Apsis angefügten Bau verlegt, der Turm erhielt das heutige Aussehen mit Spitzgiebeldach. Die beiden Seitenaltarblätter wurden 1900 vom Bizauer Maler Josef Reich gemalt; interessant ist die Darstellung des Ortes Bizau im linken Eck des Bildes auf der Epistelseite, welches den Hl. Augustinus darstellt. Alois Reich, der Bruder des Malers Josef Reich, schuf die Aloisius-Statue für die 1919 gestiftete Aloisius-Andacht, ebenso die Statuen des Hl. Josef und der Hl. Mutter Anna, beide befinden sich an den Seitenwänden unterhalb der Orgelempore.
Im Jahr 1910 wurde der Friedhof erweitert, bis dahin befand sich in der Mitte des Friedhofs ein Beinhaus. Der Bau der Friedhofskapelle erfolgte im Jahr 1995.
Die aus dem Jahr 1636 stammenden Glocken wurden 1880 von der Fa. Graßmayr in Feldkirch umgegossen, vier neue Glocken wurden geliefert.
Diese Glocken wurden im Ersten Weltkrieg für „Gott, Kaiser und Vaterland“ eingezogen. 1922 bekam die Pfarre drei neue Stahlglocken aus der Gießerei Gebrüder Böhler, Kapfenberg; die Glocken sind auf die Töne D, F und G gestimmt, sie tragen die Namen der ersten Spender: Josef (Berlinger), Theresia (Feuerstein) und Michael (Meusburger). Der Ortspfarrer Josef Vögel zeichnete die Pläne für den neuen Glockenstuhl und der hiesige Baumeister Mathias Feuerstein führte diese aus.
1998/90 erfolgte die letzte umfassende Kirchenrenovierung. Der Bizauer Bildhauer Herbert Meusburger schuf Volksaltar und Ambo aus Hohenemser Muschelkalk, die Altäre samt Altarblättern und alle Fresken wurden restauriert, die heimischen Tischler erstellten die gesamte Einrichtung aus Holz. Altes und Neues erstrahlt in guter Harmonie.